Sonntag, 19. September 2010

Warum ich in keiner Foto-Community aktiv bin

Foto-Community ist neudeutsch und steht für Fotogemeinschaften, die im Internet sehr beliebt sind oder zumindest scheinen. Ich selbst habe zwei Accounts in zwei verschiedenen Plattformen, diese aber bis zum heutigen Tag nicht genutzt.

Irgend wie – ich surfte immer wieder einmal da vorbei – schien es mir nicht wirklich um das Anliegen zu gehen, helfend Schwachpunkte an einem Foto aufzuzeigen sowie Lösungsvorschläge für offensichtliche Fehler zu machen, also dem Fotografen einen gwissen Mehrwert zu bieten.

Mir schien es, als funktionieren Foto-Communities genau wie Produktbewertungsportale, Musikdienste und andere „Web 2.0 – Dienste“: Bewertest du meinen Bericht gut, werde ich auch deinen wohlwollend kommentieren. Gibst du mir Punkte für meine gespielten Songs, bepunkte ich dich auch. Und eben auch „schaust du mir mein Foto an und gibst mir Punkte, dann schaue ich auch deine Fotos an“...

Wer sich in einer Community einmal etwas länger aufhält, und zwischen den einzelnen Personen („Nicks“) hin- und herschaltet, wird schnell feststellen, wie eingefahren die Beziehungen der einzelnen Teilnehmer zueinander zumeist sind. In den wenigsten Fällen sind die Kommentare ehrlich gemeint.

Jetzt fand ich einen Artikel von Olaf Bathke aus Oktober 2009 „7 Gründe zum Ausstieg aus einer Foto-Community“, der dies treffend und im Detail beschrieben hat. Der lesenswerte Artikel erlaubt folgendes nachvollziehbares Fazit: Wer in Foto-Comminites aktiv schreibt, braucht viel Zeit für die Kontaktpflege, die Kommentierung u.a. mehr – Zeit, die der ambitionierte Fotograf besser nutzt, um an die Luft zu gehen und Motive für interessante Fotos zu finden.

Nun soll keiner seine Fotos verstecken – ganz im Gegenteil. Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, eigene Fotos zu präsentieren. Sei es die eigene Website, sei es ein gratis Blog (wie hier blogger.com) seinen es Picasa, Flickr, Posterous oder Twitpic...

Man kann einzelne Fotos oder wahlweise thematische Galerien präsentieren, ist jedoch völlig frei darin, wie und wann man dies tut. Und – dies ist für Viele auch nicht unwichtig – man bleibt unbelastet von den unsäglichen Diskussionen um die technische Ausstattung, die oft selten dazu führt, dass man sich halt doch (eigentlich wider der Vernunft) noch dieses oder jenes Objektiv zugelegt, von der Kamera A auf Kamera B wechselt. Dabei werden die Fotos von der Motivwahl her, von der Vermittlung von Stimmungen, von in Szene gesetzten interessanten Details nicht wirklich besser.

Aus all diesen Gründen werde ich meine Accounts weiterhin nicht nutzen und keine Zeit in Foto-Comminities investieren. Was nicht bedeutet, dass ich die bekannten und auch neuen Portale völlig ignoriere. Ab und an schaue ich schon, wohin die Entwicklung geht....




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