Montag, 22. September 2008

DAZZ - kreative Fotogestaltung

Wer schon einmal Fotos für diverse Fotogeschenke, wie Poster, Kaffeetassen, Puzzle oder ähnliches ausgewählt hat weiß, dass ein Ausschlusskriterium eigentlich gelungener Porträts oftmals der unpassende Hintergrund ist. Und wer nicht gerade professionell mit Grafikprogrammen umgehen kann, kennt auch den Aufwand, solche Fotos sauber freizustellen und mit einem geeigneten Hintergrund zu versehen. Genau diese Marktlücke hat dazz.com erkannt und bietet diese Dienstleistung jetzt an.

Foto: DAZZ

Man lädt also sein Motiv zu dazz.com und erhält innerhalb von 24 Stunden passende Vorlagen. Ist die Wahl für einen bestimmten Fotostyle getroffen, so kann der Kunde diesen für 2,90 Euro herunterladen oder ihn bei einem Hersteller seiner Wahl direkt auf ein Fotogeschenk drucken lassen. Alternativ kann man auf diese Weise die perfekt freigestellte Aufnahme erwerben.

Dabei ist DAZZ eine offene Plattform: Hersteller von Fotogeschenken können DAZZ nutzen, um ihren Kunden eine realistische Vorschau zu bieten und schönere Fotogeschenke herzustellen. Designer können ihre eigenen Fotostyles kreieren und in DAZZ einbinden lassen. Für jeden verkauften Fotostyle erhalten sie eine Provision.

Meine Meinung: Ein interessantes Angebot für alle Fotografen, die nicht die Zeit oder Erfahrung haben, Fotos selbst kreativ zu gestalten, die aber mehr aus ihren Motiven (besonders Portäts) machen wollen.




Samstag, 20. September 2008

Sony Alpha 900 - Vollformat im Test

Wenn ich in mehreren Artikeln über den Pixelwahn gewettert habe, dann bezog sich dies stets auf Kompaktkameras mit kleinem Sensor, wo ein mehr an Pixeln der Fotoqualität eher abträglich ist. Eine Kamera mit Vollformat-Sensor hingegen ist diesbezüglich ganz anders zu bewerten. So auch die neue Sony Alpha 900, die im Oktober für ca. 2800 Euro in den Handel kommen soll.

24,6 Megapixel hat Sony der Kamera spendiert, dennoch sind 5 Bilder/Sekunde möglich. Während die Kamera keinen internen Blitz besitzt, hat man ihr trotz des großen Sensors einen sensorbasierten Bildstabilisator spendiert - ein schon fast technologischer Kraftakt.

Sechs Motivprogramme sind an Bord, ansonsten verzichtet Sony auf alle "Spielereien" der kamerainteren Bildbearbeitung. Die Zielgruppe ist eindeutig der anspruchsvolle Fotoamateur, der mit der Alpha 900 ein weiteres Vollformat-Angebot für unter 3000 Euro erhält.

Der komplette Test der Kamera findet sich bei digitalkamera.de.

Freitag, 19. September 2008

Der Pixelwahn geht weiter - Photokina 2008

Vom 23. bis 28. September findet in Köln die Photokina 2008 statt - die Messe, die Zeichen setzen will für neue Trends im Bereich der Fotografie.

Rund 9 Millionen digitale Kameras gehen in diesem Jahr in Deutschland über den Ladentisch und Constanze Clauß, Sprecherin des Photoindustrie-Verbandes, schwärmt: "Deutschland ist das Land der Fotografen." Insofern verwundert es nicht, dass mehr als 1500 Aussteller in Köln ihre Duftmarke hinterlassen wollen.

Was indess verwundert, ist die Tatsache, dass der Pixelwahn kein Ende findet: "Bei den Kompaktkameras werden wir 15 Millionen Pixel erreichen." Und bei den Spiegelreflex-Kameras könnten auf der Messe schon Modelle mit 24 Millionen Pixel Auflösung zu sehen sein. Star am Sony-Stand zum Beispiel ist die Spiegelreflexkamera a900. Nach Angaben des Herstellers handelt es sich um die weltweit erste digitale Vollformat-Spiegelreflexkamera mit 24,6 Megapixel-Auflösung" - so Frau Clauß.

Vollformat-Kameras einmal außen vor gelassen (da freuen sich die Profis zu recht über mehr Pixel) ist alles andere mehr oder minder ein PR-Gag auf einem Niveau unterhalb der Gürtellinie. Bettina Steeger von Canon bestätigt dies indirekt: "Es dürfen immer ein paar PS mehr sein - auch wenn man diese gar nicht nutzen kann.". Der Vergleich hinkt allerdings insofern, dass man ein mehr an PS im Auto oder Motorrad sehr wohl positiv spürt und - gute Reifen vorausgesetzt - auch auf die Straße bringen kann. Die kleinen Minisensoren der Kompakten (und inzwischen auch vieler Einsteiger-Spiegelreflex-Kameras) können mit dem mehr an Pixeln nun wahrlich nicht umgehen.

Wirklich interessant - zumindest für mich - werden Offerten im Bereich der individuellen Navigation per GPS sein - die kleinen Empfänger für das satellitengestützte globale Ortungssysteme, die helfen, Fotos hinterher einwandfrei einem Aufnahmeort zuzuordnen.

Ein weiterer Trend, dem ich nicht zu folgen vermag, ist die spezielle Form der Gesichtserkennung als sogenannte Lächelautomatik - die Kamera löst aus, wenn die Person lächelt. Diese zunächst bei Kompaktkameras übliche Technik findet jetzt Einzug bei den Camcordern. Mit der HDR-CX11E stellt Sony den nach eigenen Angaben ersten Camcorder mit sogenannter SmileShutter-Funktion vor, wie die Lächelautomatik bei Sony heißt: Während des Films macht der Camcorder automatisch Fotos von lachenden oder zumindest lächelnden Personen.

Wer so etwas braucht, ist in meinen Augen arm dran: Keine noch so intelligente Automatik der Welt ist in der Lage, Stimmungen und Gefühle so zu vermitteln, wie es ein guter Fotograf oder (in letzterem Beispiel) Kameramann kann. Wer keine Emotionen für sein Hobby oder seinen Beruf entwickeln kann, dem hilft auch eine noch so ausgetüfelte Automatik nicht weiter.

Dies ist natürlich meine persönliche Meinung. Und mit dieser kleinen Vorschau auf die Photokina 2008 will ich es bewenden lassen - vielleicht gibt es im späteren Rückblick auf diese Veranstaltung doch Dinge, die berichtenswert sind.






Mittwoch, 10. September 2008

Die Totblitzer beim (Motor-) Sport

Motorsport ist auch für viele Fotografen ein sehr interessantes Thema. Das Wort setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Motor und Sport. Beide Wörter stehen eigenständig bereits für Dynamik und Bewegung. Dies sollte sich, so meine ich, auch in den Fotos wiederspiegeln. Doch wie sieht die Praxis aus?

Am letzten Wochenende war ich zu Speedhill 2008 in Scharfenstein unterwegs, ein sogenanntes Hillclimb, durchgeführt an einem Steilhang mitten im Wald. Auch wenn zumeist die Sonne schien, waren die Lichtbedingungen nicht gerade optimal. Und die Motorräder - zumindest in weiten Teilen der Strecke - nicht gerade langsam unterwegs. Um trotz schlechtem Licht und hoher Geschwindigkeiten akzeptable Fotos zu schießen, musste man sich halt etwas einfallen lassen.

Im Prinzip gab es drei Optionen: Einen hohen ISO-Wert wählen (führt zu Bildrauschen), einen möglichst kräftigen Blitz einsetzen (schafft eine unnatürliche Nachtkulisse außerhalb des Blitzbereiches) oder eine relativ lange Belichtungszeit wählen und die Kamera mit dem Motiv mitziehen (Risiko einer hohen "Ausschussquote").

Natürlich ist es möglich und auch sinnvoll, einen Optionenmix zu verwenden, beispielsweise mit ISO 1600 und 1/80 zu arbeiten und die Kamera dennoch mitzuziehen. Das nebenstehende Foto zeigt, wie das Ergebnis (hier mit einer Sony R1, CMOS Bildsensor Format: 21,8x14,8mm) dann aussehen kann.

Das Bildrauschen hält sich aus meiner Sicht dezent in Grenzen, während das Foto selbst das Tempo dieses Sports vermittelt.

Selbst, wenn ein Schnappschuss einmal nicht wirklich gelungen ist, weil beispielsweise der Autofokus nicht schnell genug war, muss man das Motiv nicht unbedingt abschreiben. Früher hätte ich ein Foto wie das hier abgebildete schon beim Betrachten im Kameradisplay gelöscht. Jetzt entscheide ich erst am heimischen Monitor, was mit einer solchen Aufnahme wird.

Eine simple Software wie beispielsweise Picasa reicht aus, um das Foto so zu bearbeiten, wie ich es getan habe. Sicher: Mit Photoshop hätte ich diese Aufnahme "optimieren" können - also das Bildrauschen entfernen u.a. mehr. Ich finde jedoch, dass das Foto - so wie es jetzt ist - sehr authentisch wirkt und glaubhaft vermittelt, wie schwierig es den Motorsportlern gefallen ist, den Berg zu bezwingen.

Wie bereits eingangs erwähnt: Den Blitz *mit* zu verwenden halte ich für durchaus legitim und habe dies teilweise auch gemacht, wie das dritte Beispiel zeigt. Obwohl der Blitz eher dezent eingesetzt wurde und das Foto noch erkennen lässt, dass es sich um eine Aufnahme am Tage handelt, finde ich das Foto grenzwertig. Hier fehlt mir dann schon ein wenig Dynamik - der Fahrer hätte auch stehen können, wenn es die Gesetze der Physik nicht gäbe...

Und damit bin ich wieder beim Thema des Beitrages. Der Blitz tötet Stimmungen, macht aus dynamischen Sportlern statische Motive, die auch in einem Fotostudio stehen könnten - zumindest, wenn der Blitz als vermeintliche Wunderwaffe eingesetzt wird.

Dass selbst Kollegen mit großem externem Blitz auf Motivfang waren, ist eine Sache, die ich nicht näher kommentieren möchte. Den ambitionierten Fotofreunden jedoch möchte ich Mut machen, einfach einmal zu experimentieren. Das bedeutet Verzicht auf diverse Motivprogramme, wie sie inzwischen zuhauf in vielen Kameras zu finden sind und die Verwendung individueller Einstellungen. Ein mittlerer ISO-Wert, 1/60 Verschlusszeit, Verzicht auf Blitz und das Mitziehen der Kamera mit dem Motiv sowie das Auslösen im richtigen Moment wäre eine solche Übung, um zu dynamischen Fotos zu gelangen.

Ich wünsche allen sportbegeisterten Fotografen gute Schnappschüsse!

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