Standort
Primär wichtig ist der Standort des Fotografen. „Desto näher dran, desto besser“ ist auf jeden Fall der falsche Weg. Nicht nur, dass man steil nach oben fotografieren muss – oftmals gehen einzelne Pyrotechnik-Effekte verloren, da sie von der Kamera nicht erfasst werden können.
Die Distanz bringt es: Aus (etwas) Entfernung hat man (und damit auch die Kamera) den besseren Überblick. Wenn man in der Kameraeinstellung nach oben noch etwas Reserve lässt, ist man im grünen Bereich. Allerdings: Dazu muss man die Örtlichkeiten bzw. den genauen Abschussort des Feuerwerks auch kennen. Es empfiehlt sich im Zweifel, beim Veranstalter oder der Security vor Ort nachzufragen.
Wer mit den Örtlichkeiten vertraut ist, sucht sich einen Standort, der „schmückendes Beiwerk“ bietet. Dies kann eine beleuchtete Hintergrundkulisse sein, aber auch ein spiegelnder See oder Teich im Vordergrund. Dem Einfallsreichtum sind hier keine Grenzen gesetzt.
Ausstattung
Dass ein Stativ zwingend dazu gehört, muss wohl nicht extra Erwähnung finden. Unter drei bis 5 Sekunden Verschlusszeit geht bei Feuerwerken nichts. Notfalls kann ein Säckchen mit Knallerbsen oder ähnliches das Stativ ersetzen – auch eine Mauer, auf dem eine (größere) Kamera abgestellt werden kann, ist hilfreich.
Soweit vorhanden und an der verwendeten Kamera nutzbar, sollte man einen Fernauslöser dabei haben, um Verwacklungen zu vermeiden. Alternativ geht hier auch die zeitverzögerte Selbstauslösung der Kamera. Deren Nachteil ist jedoch, dass relativ viel Zeit zwischen den einzelnen Aufnahmen verloren geht. Und bei einem Feuerwerk von 15 Minuten hat man davon nicht wirklich viel...
Kamera(-einstellungen)
Das Objektiv sollte im Bereich 50 bis etwa 120 mm arbeiten – unter Berücksichtigung der Entfernung des Standorts vom Abschussort. Bei Silvesterfeuerwerken kann man auch unter 50 mm arbeiten (müssen), um alles aufs Bild zu bannen.
Wenn die Kamera über einen Bulb-Modus verfügt (sie löst so lange aus, wie man den Fernauslöser drückt), so sollte man diesen auch nutzen. Eine mittlere Blende ist gegenüber einer völlig geöffneten im Vorteil: Die Lichteffekte kommen besser zur Geltung.
Generell angeraten ist es, den Autofokus zu deaktivieren und manuell scharf zu stellen. Meist reicht (je nach Brennweite und Entfernung) die Einstellung auf unendlich. Dies spart wiederum Zeit (die der Fokussierung) und verhindert Enttäuschungen in Form von unscharfen Fotos.
Wer beleuchteten Vorder- oder Hintergrund in die Aufnahmen einbeziehen will, sollte bereits im Vorfeld mit Belichtungszeit und Blende experimentieren und dies, wenn die ersten Raketen gestartet sind, wiederholen. Man erkennt sehr schnell, ob die Lichtstärke des Feuerwerks angemessen zu Vorder- oder Hintergrund ist.
Unabhängig davon: Eine zu kurze Belichtungszeit zeigt zu wenig Lichteffekte am Himmel. Ist diese aber zu lang, überlagern sich diese und es entstehen Aufnahmen, die überfrachtet wirken.
Letztlich noch ein Thema, welches oft nicht genügend Beachtung findet: Der Weißabgleich. Hier kann keine allgemeingültige Empfehlung gegeben werden, da diese Einstellung sehr von der Kamera abhängig ist. Um zur möglichst originalen Farbwiedergabe zu gelangen, reicht bei mancher Kamera die Automatikeinstellung, während andere explizit auf Tageslicht oder z.B. bewölkt eingestellt werden müssen. Auch hier helfen nur Experimente bzw. die Erfahrungen mit mehreren Aufnahmen. Achtung: Beleuchteter Vorder- und Hintergrund hat bei der Einstellung auf Automatik einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.
Fazit: Ein Feuerwerk wirklich gelungen abzulichten – das geht nicht mal einfach so nebenbei mit der Handycam. Der nötige Aufwand jedoch wird belohnt mit Fotos, die immer wieder aufs Neue reizvoll sind und neben dem Fotografen selbst auch die Betrachter begeistern.
Viel Erfolg bei den nächsten Feuerwerks-Aufnahmen!