Sonntag, 21. November 2010

Feuerwerke richtig fotografieren

Viele größere Veranstaltungen enden heutzutage mit einem Feuerwerk. Und nicht wenige versuchen mehr oder minder erfolgreich, das Lichtspektakel mit der Kamera festzuhalten. Da nun auch Silvester immer näher rückt und damit eine weitere Gelegenheit, um Feuerwerke abzulichten, möchte ich mich des Themas einmal annehmen.

Standort

Primär wichtig ist der Standort des Fotografen. „Desto näher dran, desto besser“ ist auf jeden Fall der falsche Weg. Nicht nur, dass man steil nach oben fotografieren muss – oftmals gehen einzelne Pyrotechnik-Effekte verloren, da sie von der Kamera nicht erfasst werden können.

Die Distanz bringt es: Aus (etwas) Entfernung hat man (und damit auch die Kamera) den besseren Überblick. Wenn man in der Kameraeinstellung nach oben noch etwas Reserve lässt, ist man im grünen Bereich. Allerdings: Dazu muss man die Örtlichkeiten bzw. den genauen Abschussort des Feuerwerks auch kennen. Es empfiehlt sich im Zweifel, beim Veranstalter oder der Security vor Ort nachzufragen.

Wer mit den Örtlichkeiten vertraut ist, sucht sich einen Standort, der „schmückendes Beiwerk“ bietet. Dies kann eine beleuchtete Hintergrundkulisse sein, aber auch ein spiegelnder See oder Teich im Vordergrund. Dem Einfallsreichtum sind hier keine Grenzen gesetzt.



Ausstattung

Dass ein Stativ zwingend dazu gehört, muss wohl nicht extra Erwähnung finden. Unter drei bis 5 Sekunden Verschlusszeit geht bei Feuerwerken nichts. Notfalls kann ein Säckchen mit Knallerbsen oder ähnliches das Stativ ersetzen – auch eine Mauer, auf dem eine (größere) Kamera abgestellt werden kann, ist hilfreich.

Soweit vorhanden und an der verwendeten Kamera nutzbar, sollte man einen Fernauslöser dabei haben, um Verwacklungen zu vermeiden. Alternativ geht hier auch die zeitverzögerte Selbstauslösung der Kamera. Deren Nachteil ist jedoch, dass relativ viel Zeit zwischen den einzelnen Aufnahmen verloren geht. Und bei einem Feuerwerk von 15 Minuten hat man davon nicht wirklich viel...



Kamera(-einstellungen)

Das Objektiv sollte im Bereich 50 bis etwa 120 mm arbeiten – unter Berücksichtigung der Entfernung des Standorts vom Abschussort. Bei Silvesterfeuerwerken kann man auch unter 50 mm arbeiten (müssen), um alles aufs Bild zu bannen.

Wenn die Kamera über einen Bulb-Modus verfügt (sie löst so lange aus, wie man den Fernauslöser drückt), so sollte man diesen auch nutzen. Eine mittlere Blende ist gegenüber einer völlig geöffneten im Vorteil: Die Lichteffekte kommen besser zur Geltung.

Generell angeraten ist es, den Autofokus zu deaktivieren und manuell scharf zu stellen. Meist reicht (je nach Brennweite und Entfernung) die Einstellung auf unendlich. Dies spart wiederum Zeit (die der Fokussierung) und verhindert Enttäuschungen in Form von unscharfen Fotos.
Wer beleuchteten Vorder- oder Hintergrund in die Aufnahmen einbeziehen will, sollte bereits im Vorfeld mit Belichtungszeit und Blende experimentieren und dies, wenn die ersten Raketen gestartet sind, wiederholen. Man erkennt sehr schnell, ob die Lichtstärke des Feuerwerks angemessen zu Vorder- oder Hintergrund ist.

Unabhängig davon: Eine zu kurze Belichtungszeit zeigt zu wenig Lichteffekte am Himmel. Ist diese aber zu lang, überlagern sich diese und es entstehen Aufnahmen, die überfrachtet wirken.

Letztlich noch ein Thema, welches oft nicht genügend Beachtung findet: Der Weißabgleich. Hier kann keine allgemeingültige Empfehlung gegeben werden, da diese Einstellung sehr von der Kamera abhängig ist. Um zur möglichst originalen Farbwiedergabe zu gelangen, reicht bei mancher Kamera die Automatikeinstellung, während andere explizit auf Tageslicht oder z.B. bewölkt eingestellt werden müssen. Auch hier helfen nur Experimente bzw. die Erfahrungen mit mehreren Aufnahmen. Achtung: Beleuchteter Vorder- und Hintergrund hat bei der Einstellung auf Automatik einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.

Fazit: Ein Feuerwerk wirklich gelungen abzulichten – das geht nicht mal einfach so nebenbei mit der Handycam. Der nötige Aufwand jedoch wird belohnt mit Fotos, die immer wieder aufs Neue reizvoll sind und neben dem Fotografen selbst auch die Betrachter begeistern.

Viel Erfolg bei den nächsten Feuerwerks-Aufnahmen!



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Sonntag, 7. November 2010

Bilderklau im Internet

Es ist meist so einfach, sich im Web mit den Fotos anderer zu schmücken. Oft reicht (beim PC) ein Klick mit der echten Maustaste, um ein Foto zu speichern und für eigene Zwecke zu verwenden.

Wer dann noch "clever" genug ist, benennt erst einmal den Dateinamen um, bevor er es online wieder verwendet. In der Regel sind es Zufälle, dass man eigene Fotos bei Anderen wieder findet. Beispielsweise durch die Google-Bildersuche. Oder man recherchiert selbst bzw. nutzt entsprechende Software oder Dienstleister.

Mitunter sind die Fotodiebe aber so dreist, dass man dies nicht einmal tun muss. Sie sparen sich neben den Kosten für den rechtmäßigen Erwerb der Fotos auch noch die Hostingkosten und binden das Bild einfach ein. In Blogsoftware zum Beispiel geht dies ganz einfach mit "Bild URL kopieren". Was hier automatisch im Hintergrund passiert, kann man auch in jeder beliebigen Webseite manuell nachvollziehen...

Einziger Haken: Wer entsprechende Auswertungstools für seine Website oder sein Blog am Laufen hat, bemerkt recht schnell diese diebischen Elstern.

Ich bin jetzt per Zufall auf einen Beitrag von Jochen Schweizer gestoßen, der genau diese Situation beschreibt.
Und gleich noch eine clevere Lösung für solche Fälle mitliefert: Man ersetze das betreffende Foto temporär durch eine (möglichst gleich große) kreativ gestaltete Werbegrafik. Diese muss natürlich den gleichen (ursprünglichen) Dateinamen erhalten.

Und schon sehen alle Besucher der Website des Diebes, was Sache ist. Je nachdem, wie intensiv der Betreffende die Website pflegt, kann diese unerwartete Werbung schon einige Zeit für Interesse sorgen. Im geschilderten Beispiel dauerte es eine Woche, bis der diebische Seitenbetreiber darauf aufmerksam wurde.

Mir persönlich gefällt diese Variante wesentlich besser, als gleich mittels Anwalt schweres Geschütz in Stellung zu bringen.



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Sonntag, 10. Oktober 2010

Fundstück: "Schöner fotografieren"

Zum Thema Fotografie finden sich im Web viele Beiträge - kurze, längere, oberflächliche, detaillierte, langweilige und interessante.

Ich bin auf die Website von Andreas Hurni aus der Schweiz gestoßen, der unter "Schöner Fotografieren"  eine wahre Goldgrube an Informationen rund um die Fotografie angelegt hat.

Die thematische Vielfalt ist ausreichend, daraus zig eigene Blogbeiträge zu verfassen. Aber das wäre ein Frevel am Original.

Von der Bildgestaltung über die Bildwirkung, der Bildsprache bis hin zu diversen Foto-Techniken wird alles angesprochen, was in der Fotografie relevant ist.

Selbst die "kurze Einführung in die Fotografie" (Bildgestaltung) ist nicht wirklich kurz, sondern ausführlich genug, um dem Anliegen der Wissensvermittlung gerecht zu werden.

Der angenehme und verständliche Schreibstil trägt dazu bei, dass man nicht nach den ersten Zeilen entnervt weg klickt, sondern sich von Thema zu Thema hangelt.

Mein Tipp: Unbedingt einmal vorbei schauen. Und falls die Zeit nicht reicht, in die Lesezeichen aufnehmen. Es lohnt sich!




fotokasten.de



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