Sonntag, 25. November 2007

Scharf, schärfer, am schärfsten?

Ich hoffe, keiner hat wegen einer anderen Erwartungshaltung diesen Beitrag geklickt: Es geht um Digitalfotografie ;-)

Das Thema Bildschärfe bewegt mich seit längerer Zeit und ich gebe zu, dass ich auch schon in die Falle getappt bin - ich meine die Falle, per Mausklick ein Foto zu schärfen. Die Gefahr nicht immer erkennend, dass es schnell zuviel des Guten ist.

Besonders, wenn es um Aktualität geht, man Fotomaterial schnell veröffentlichen will, leidet schnell der Qualitätsanspruch. Oft - zu oft - wird dann schnell der Bildausschnitt bearbeitet, nachgeschärft und das Foto dem Upload-Script übergeben. Hier erfolgt - je nach Software - nochmals eine "Optimierung" im Sinne von Komprimierung und Schärfung.

Das Ergebnis ist, dass nicht nur das geübte Auge erkennt, dass das Foto nur noch wenig mit der Realität zu tun hat, dass hier (wieder einmal) übertrieben wurde. Wer sich die Kritikfähigkeit bewahrt hat, merkt dies vielleicht später selbst, wenn er sich seine Fotos - mit der nötigen zeitlichen Distanz - noch einmal anschaut.

Was ich hier anspreche, bezieht sich zunächst wohl bemerkt nur auf die nachträgliche Bildmanipulation. Dass viele moderne Kameras von sich aus im JPEG-Format gespeicherte Fotos im Sinne des Wortes verschärft speichern, kommt als Negativkriterium noch hinzu.

Mit diesem Thema befasst sich Adrian Alhaus in seinem Beitrag "oh nein, schon wieder ein überschärftes Bild" bei dkamera.de. Sein Fazit, dem ich mich gern anschließe: Geschärft werden muss in der Praxis sehr selten - und dann kaum beim Ausdruck, sondern nur in Einzelfällen bei der Bildschirmdarstellung.

Glücklich kann sich schätzen, wer an seiner digitalen Kamera die Bildschärfe beim Speichern optional beeinflussen/einstellen kann. Fast immer ist anzuraten, hier ein, zwei Stufen von der Grundeinstellung zurück zu nehmen. Das Prinzip ist wie beim Würzen einer Suppe: Nachgesalzen ist schnell, eine versalzene Suppe jedoch ist nicht mehr zu retten...





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