Sonntag, 11. November 2007

Schwarz-Weiß - Fotografie mit Anspruch


Wer meint, dass ein Schwarz-Weiß-Foto allein durch das Entfernen der Farbinformationen zustande kommt, hat Recht - aber nur, was die Technik anbelangt. Und selbst dabei führen viele Wege nach Rom und der einfachste ist nicht der eleganteste.

"Die digitale Schwarzweißfotografie ist mehr als nur Farbe entfernen – sie beinhaltet das Wissen um Licht und die kreative Umsetzung vieler Kenntnisse," ist ein treffendes Zitat aus John Beardsworths Buch "Schwarz-Weiß" aus der Markt+Technik-Serie "Digital fotografieren, step by step".

Das Buch empfiehlt sich für alle ambitionierten (Hobby-)Fotografen, die einmal etwas Neues wagen wollen und ausdrucksvolle Schwarz-Weiß-Fotos ins Auge gefasst haben. Der Autor versteht die digitale Schwarzweiß-Fotografie als eigenständiges Medium und eigene Kunstform.

In dem Kompendium sollen Anfänger und Fortgeschrittene zur besonderen Sichtweise dieser Kunstform anregt werden. Dabei wird unter anderem besprochen, wie sich die digitale Aufnahmetechnik von der filmischen unterscheidet und welche Motive sich für Schwarz-Weiß besonders eignen. Natürlich geht es in diesem Buch auch um Bildkomposition, Belichtung, Ton und Kontrast.



Eine Empfehlung des Autors ist, niemals den Schwarz-Weiß-Modus der Digitalkamera zu verwenden, sondern erst in der Bildbearbeitung die Umwandlung von RGB-Bildern in Schwarz-Weiß vorzunehmen. Dies kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Zumal man oftmals erst in der Sichtung des Bildmaterials auf dem großen Monitor prinzipielle Entscheidungen über die grundsätzliche Verwendung dieses trifft: Bildformat, Schwarz-Weiß oder Farbe, Foto oder kreative Bildbearbeitung (Verfremdung) - Verwendung oder Papierkorb. Das sind Entscheidungen, die man sinnvoller Weise nicht am Kamera-Display trifft. Mir ist es nicht selten passiert, dass eine vermeintlich misslungene Ausnahme für eine ganz spezielle Anwendung ausgezeichnet geeignet war, während ein Schnappschuss sich bei genauer Betrachtung dann als nicht nutzbar entpuppte, weil ein Detail nicht stimmte.

John Beardsworth gibt in dem Buch auch Tipps für Abwedeln, Nachbelichten und die Optimierung des Tonwertumfangs - bei der Software setzt er auf Photoshop. Doch diese - für viele Amateure unerschwingliche - Software ist kein Muss und es gibt eine Menge kostengünstige und auch kostenlose Alternativen, die in vielen Fällen ausreichen. Dazu in einem späterem Beitrag mehr.

Wer die Winterabende nutzen möchte, um bereits vorhandenes Fotomaterial nachzubearbeiten, dürfte in diesem Buch auch einiges an umsetzbaren Ideen finden.


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